Zarte Verfremdung
Zeichnung, Radierung, Grafik waren jahrelang die künstlerischen Ausdrucksmittel, mit denen sich Petra-Marita Sadowski, Meisterschülerin von Prof. Sackenheim an der hiesigen Kunstakademie, beschäftigt.
1981 begann die gebürtige Westfälin vom Jahrgang 1957 sich Textilien zuzuwenden, setzte einige Ideen auf Stoff um. Hierbei bot ihr die Natur ausreichend Material. Von Spaziergängen brachte die Kunststudentin Fundstücke wie Wurzeln, bizarres Geäst und trockenes Blattwerk mit, bei dem nur noch die Strukturen zu erkennen waren. Diese toten Bestandteile der Natur dienten Petra-Marita Sadowski als Vorlage für ihre Entwürfe. Sie abstrahierte und verfremdete mehr und mehr, bis florale Elemente nur noch zu ahnen, jedoch nicht mehr zurückzuverfolgen waren. Mit selbst gemischten gebrochenen Farbtönen gab sie sparsam Farbe auf den Untergrund, wie Nessel, Vlieseline oder Leinen und markierte Strukturen und Ränder mit nicht festgelegten Stickstichen. Am Anfang fielen die Arbeiten noch flach aus, wurden mit der Zeit aber immer plastischer. Um Höhen und Tiefen zu bekommen, legte die junge Künstlerin weiche Fasern unter die Stoffschicht und erreichte damit eine sehr natürliche Wirkung.
Zart und zerbrechlich wie sie selbst wirken ihre verfremdeten floralen Stoffcollagen mit Mal- und Sticktechnik. Sehr eigenständig ist der Stil dieser außergewöhnlichen Arbeiten, die bei einer Semesterausstellung der Kunstakademie auffielen und Petra-Marita Sadowski Beteiligung an der Textilkunstausstellung 1982 im Düsseldorfer Stadtmuseum einbrachten. Stillstand ist Rückschritt, auf diesem Standpunkt steht auch die in Oberkassel lebende Akademieschülerin im 9. Semester. So schwebt ihr eine neue Variante vor, die ihren textilen Arbeiten räumliche Charakter verleihen soll. Diesen Effekt werden Kästen bewirken, die die Collagen umgeben und vielleicht zu Modellen für ganze Wandgestaltungen machen können. ...
Irmgard Marx – Oberkasseler Observer 3/83 - Düsseldorf/D
Zeichnung, Radierung, Grafik waren jahrelang die künstlerischen Ausdrucksmittel, mit denen sich Petra-Marita Sadowski, Meisterschülerin von Prof. Sackenheim an der hiesigen Kunstakademie, beschäftigt.
1981 begann die gebürtige Westfälin vom Jahrgang 1957 sich Textilien zuzuwenden, setzte einige Ideen auf Stoff um. Hierbei bot ihr die Natur ausreichend Material. Von Spaziergängen brachte die Kunststudentin Fundstücke wie Wurzeln, bizarres Geäst und trockenes Blattwerk mit, bei dem nur noch die Strukturen zu erkennen waren. Diese toten Bestandteile der Natur dienten Petra-Marita Sadowski als Vorlage für ihre Entwürfe. Sie abstrahierte und verfremdete mehr und mehr, bis florale Elemente nur noch zu ahnen, jedoch nicht mehr zurückzuverfolgen waren. Mit selbst gemischten gebrochenen Farbtönen gab sie sparsam Farbe auf den Untergrund, wie Nessel, Vlieseline oder Leinen und markierte Strukturen und Ränder mit nicht festgelegten Stickstichen. Am Anfang fielen die Arbeiten noch flach aus, wurden mit der Zeit aber immer plastischer. Um Höhen und Tiefen zu bekommen, legte die junge Künstlerin weiche Fasern unter die Stoffschicht und erreichte damit eine sehr natürliche Wirkung.
Zart und zerbrechlich wie sie selbst wirken ihre verfremdeten floralen Stoffcollagen mit Mal- und Sticktechnik. Sehr eigenständig ist der Stil dieser außergewöhnlichen Arbeiten, die bei einer Semesterausstellung der Kunstakademie auffielen und Petra-Marita Sadowski Beteiligung an der Textilkunstausstellung 1982 im Düsseldorfer Stadtmuseum einbrachten. Stillstand ist Rückschritt, auf diesem Standpunkt steht auch die in Oberkassel lebende Akademieschülerin im 9. Semester. So schwebt ihr eine neue Variante vor, die ihren textilen Arbeiten räumliche Charakter verleihen soll. Diesen Effekt werden Kästen bewirken, die die Collagen umgeben und vielleicht zu Modellen für ganze Wandgestaltungen machen können. ...
Irmgard Marx – Oberkasseler Observer 3/83 - Düsseldorf/D
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